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Luft-Wärmepumpen im Winter: Warum moderne Systeme auch bei Frost zuverlässig arbeiten

28. November 2025

Viele Hausbesitzer fragen sich: „Funktioniert eine Luft-Wärmepumpe überhaupt im Winter?“ – Die kurze Antwort lautet: Ja, moderne Systeme arbeiten auch bei Minusgraden effizient und zuverlässig. Entscheidend sind die richtige Planung, Auslegung und ein realistischer Blick auf das Klima in Deutschland.

Bevor wir ins Detail gehen, lohnt sich ein kurzer Exkurs zu den Wärmepumpen-Typen:

  • Luft–Wasser-Wärmepumpen: entziehen der Außenluft Wärme und geben sie über ein Heizungswassersystem an Heizkörper oder Fußbodenheizung weiter. → Das ist der Standardtyp für Gebäudeheizungen in Deutschland.
  • Luft–Luft-Wärmepumpen: im Prinzip Klimageräte mit Heizfunktion. Sie erwärmen die Raumluft direkt und speisen keine Heizkörper – verbreitet in Südeuropa und teilweise Skandinavien, aber in Deutschland kaum als Hauptheizung im Einsatz.

In diesem Artikel geht es ausschließlich um Luft–Wasser-Wärmepumpen.

In den folgenden Abschnitten zeigen wir, warum die Angst vor Kälte unbegründet ist und welche technischen Punkte wirklich zählen – und was Skandinavien und der Klimawandel uns über die Zukunft des Heizens verraten.

1. Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen sind für kalte Temperaturen gebaut

Aktuelle Wärmepumpen sind so ausgelegt, dass sie selbst bei Außentemperaturen von –20 °C oder tiefer zuverlässig arbeiten. Viele Modelle sind nämlich ausdrücklich für Kaltklima entwickelt. Dafür wurden folgende technische Voraussetzungen geschaffen:

  • Optimierte Verdampferflächen, die mehr Wärme aus kalter Luft ziehen können
  • EVI-Technologie (Enhanced Vapor Injection) zur Stabilisierung der Heizleistung bei Frost
  • Intelligente Regelungen, die Abtauzyklen bedarfsorientiert steuern und den Stromverbrauch reduzieren
  • Moderne Kältemittel, die auch bei sehr niedrigen Temperaturen effizient arbeiten

Das Ergebnis: Auch bei knackigem Frost bleibt das Haus warm – ohne dass die Stromkosten explodieren.

Feldtests des Fraunhofer ISE zeigen:
Selbst in Bestandsgebäuden erreichen Luft-Wasser-Wärmepumpen mittlere Jahresarbeitszahlen (JAZ) um 3 bis 3,5 – auch mit kalten Wintertagen im Mix. Entscheidend ist die fachgerechte Auslegung und eine effiziente Steuerung des Energieeinsatzes.

2. Häufige Sorgen – und die sachliche Einordnung

Sorge Realität
„Bei Frost vereist alles!“ Moderne Anlagen tauen automatisch und effizient ab. Die Verdampferflächen und das Kältemittel sind dafür ausgelegt.
„Ohne Fußbodenheizung geht das nicht.“ Auch Heizkörper können genutzt werden – wichtig ist die richtige Vorlauftemperatur (idealerweise ≤ 55 °C) und ein hydraulischer Abgleich.
„Der Heizstab läuft ständig.“ Bei korrekter Planung springt der Heizstab nur in kurzen Extremphasen an – als Backup, nicht als Dauerlösung. Das spart Strom und Heizkosten.

3. Skandinavien zeigt: Effizientes Heizen mit Luft-Wasser-Wärmepumpen auch bei –25 °C

In Ländern wie Norwegen, Schweden und Finnland sind Luft-Wärmepumpen längst Standard – trotz deutlich kälterer Winter als in Deutschland. Dort kommen oft spezielle Kaltklima-Modelle zum Einsatz, die für niedrige Temperaturen optimiert sind. Das Entscheidende: Systeme, die auf das Gebäude und Klima abgestimmt sind, laufen auch bei –25 °C stabil und energieeffizient.

In Skandinavien gibt es über 40 Wärmepumpen pro 100 Haushalte – ein klarer Praxisbeweis für die Zuverlässigkeit der Technik und ihre Effizienz beim Heizen.

4. Klimawandel: Deutsche Winter werden milder – und das wirkt sich auf Effizienz und Kosten aus

Laut Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Umweltbundesamts sind Winter in Deutschland seit Jahren deutlich milder geworden. Extreme Kälteperioden sind seltener und kürzer. Das verbessert die Jahresbilanz von Luft-Wasser-Wärmepumpen zusätzlich.

Das bedeutet konkret:

  • Weniger Tage mit sehr tiefen Temperaturen → seltenerer Heizstab-Einsatz → geringerer Stromverbrauch
  • Bessere Durchschnitts-COP/JAZ über die gesamte Heizperiode
  • Planbare und stabile Heizkosten
  • Günstigerer Energieeinsatz im Vergleich zu Gas oder Öl

Auch in den kommenden Jahren bis 2025 und darüber hinaus wird dieser Trend laut Klimamodellen anhalten.

5. Worauf es beim Heizen mit Wärmepumpen wirklich ankommt

Damit die Wärmepumpe im Winter optimal arbeitet, sind einige Punkte entscheidend:

  1. Passende Dimensionierung – keine zu knappe Auslegung, Reserveleistung für kalte Temperaturen einplanen.
  2. Hydraulischer Abgleich – sorgt für gleichmäßige Wärmeverteilung und senkt Stromkosten.
  3. Optimale Vorlauftemperatur – niedriger = effizienter = weniger Energieverbrauch.
  4. Gute Aufstellung – Luftzufuhr, Windausrichtung und Kondensatabfluss beeinflussen die Abtauung.
  5. Regelmäßige Wartung – saubere Verdampfer, funktionierender Ventilator, korrektes Kältemittel.

6. FAQ – Häufige Fragen kurz beantwortet

Nein. Mit passenden Heizkörpern und einer Vorlauftemperatur von bis zu 55 °C funktionieren Luft-Wasser-Wärmepumpen auch im Bestand sehr gut.

Gute Geräte sind für diese Temperaturen ausgelegt. Die Heizleistung sinkt etwas, aber der Betrieb bleibt stabil. Der Heizstab unterstützt nur bei Bedarf.

Das hängt von Feuchtigkeit und Temperatur ab. Moderne Steuerungen regeln das effizient, meist unauffällig für den Nutzer.
Durch milde Winter, effiziente Regelung undgute Auslegung bleiben die Kosten für Strom und Energie planbar und stabil – auch im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Gas.

Was Sie wissen sollten

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind längst wintertauglich. Moderne Technik, gute Planung, energieeffiziente Steuerung und milder werdende Winter machen sie zu einer verlässlichen Heizlösung – auch bei Minusgraden. Wer seine Anlage richtig dimensionieren lässt und ein paar Grundregeln beachtet, muss keine Angst vor kalten Tagen oder steigenden Stromkosten haben. Wichtig ist, die grundlegenden technischen Zusammenhänge zu verstehen und zu wissen, welche Faktoren Einfluss auf Effizienz, Kosten und Energieverbrauch haben.

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