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Wärmepumpen Vergleich 2025: Technik, Einsatz und Eignung

25. August 2025

Wir von Raatschen kennen uns mit Wärmepumpen aus – für Sie ist das Thema vielleicht neu. Deshalb ist es uns wichtig, Ihnen verständlich zu erklären, welche Unterschiede es gibt und welche Lösung am besten zu Ihrem Gebäude und Ihrem Bedarf passt. Denn Wärmepumpe ist nicht gleich Wärmepumpe.

In dem folgenden Vergleich definieren wir die drei wichtigsten Systeme – Luft / Wasser-, Sole / Wasser- und Wasser / Wasser-Wärmepumpen – hinsichtlich Technik, Energie, Effizienz, Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten. So möchten wir Ihnen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen: fundiert, nachvollziehbar und zukunftssicher. Für ein sorgenloses Heizen in Ihrem Zuhause.

So unterscheiden sich Luft-, Sole- und Wasser-Wärmepumpen

1. Wärmequelle

Die Wahl der Wärmequelle ist grundlegend für die Auslegung und Effizienz einer Wärmepumpe. Je nach Standort und Gebäudeart kann sich eine andere Lösung als optimal erweisen.

  • Luft / Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft als Wärmequelle. Diese ist überall verfügbar und erfordert keine Genehmigung oder aufwendige Erschließung – ideal für das Heizen eines typischen Hauses ohne größere Umbaumaßnahmen. Allerdings schwankt die Lufttemperatur stark über das Jahr, was sich negativ auf die Leistung und den Stromverbrauch im Winter auswirken kann.

  • Sole / Wasser-Wärmepumpen entziehen dem Erdreich über Sonden oder Flächenkollektoren Energie. Der Boden bietet ganzjährig relativ konstante Temperaturen, was die Effizienz hochhält und das Heizen auch in der Übergangszeit stabil ermöglicht. In unserem Vergleich zeigt sich: Die höheren Kosten für Erschließung und Genehmigung können durch eine bessere Jahresarbeitszahl langfristig ausgeglichen werden.

  • Wasser / Wasser-Wärmepumpen – die wir hier im Text nur noch einmal explizit nennen – nutzen Grundwasser und liefern damit sehr konstante Leistung. Diese Lösung ist besonders effizient, allerdings aufwendig in Planung und Genehmigung und abhängig von lokalen Gegebenheiten. Wer auf zuverlässige Warmwasser- und Heizungsversorgung in größeren Gebäuden setzen möchte, findet hier unter Umständen das passende System – mit Unterstützung durch Förderung.

2. Kältemitteltyp

Das verwendete Kältemittel beeinflusst sowohl die Umweltverträglichkeit als auch die technische Leistung der Wärmepumpe.

  • Luft / Wasser-Wärmepumpen verwenden heute häufig R32 oder R290 (Propan). R32 ist effizient, hat aber ein mittleres Treibhauspotenzial (GWP). R290 ist ein natürliches Kältemittel mit sehr geringem GWP und hoher Energieeffizienz, erfordert aber hohe Sicherheitsstandards.

  • Sole / Wasser-Wärmepumpen nutzen oft ebenfalls R290 oder R410A. Aufgrund der stabilen Wärmequelle lässt sich hier besonders gut mit natürlichen Kältemitteln arbeiten – das steigert die Effizienz im Heizungsbetrieb.

  • Wasser / Wasser-Wärmepumpen profitieren durch die gleichmäßige Quellentemperatur und arbeiten in der Regel mit R290 oder CO₂. Diese Kombination ermöglicht eine nachhaltige Nutzung von Umweltenergie und eine gute Förderung durch staatliche Programme. Im Vergleich mit anderen Systemen punktet sie mit besonders niedrigen Betriebskosten – ideal für das Heizen ab 2025 und darüber hinaus.

3. Leistungsbereich

Der benötigte Leistungsbereich hängt vom Haus, seiner Dämmung und dem Heizverhalten ab – ein zentraler Punkt im Vergleich der Systeme.

  • Luft / Wasser-Wärmepumpen sind typischerweise zwischen 3 und 16 kW erhältlich. Sie eignen sich gut für Einfamilienhäuser und energetisch sanierte Altbauten. Für eine kontinuierliche Warmwasser- und Heizungsversorgung in sehr kalten Phasen kann jedoch ein Heizstab notwendig werden.

  • Sole / Wasser-Wärmepumpen bieten stabilere Leistung (5–20 kW) und eignen sich auch für größere Häuser mit höherem Bedarf. Ihre Effizienz zeigt sich besonders im Dauereinsatz über das ganze Jahr hinweg.

  • Wasser / Wasser-Systeme bieten die höchsten Leistungswerte (bis 25 kW oder mehr) und eignen sich ideal für große Wohnflächen oder Altbauten mit hohem Energiebedarf. Allerdings sind die Kosten für Brunnenbau, Wartung und Genehmigung höher. Hier lohnt sich eine genaue Service-Beratung zur Wirtschaftlichkeit.

4. Modulierende Leistung

Modulierende Wärmepumpen passen ihre Leistung flexibel an den tatsächlichen Bedarf an – das spart Strom, reduziert Schaltzyklen und erhöht den Komfort beim Heizen.

  • Luft / Wasser-Wärmepumpen mit Invertertechnik sind mittlerweile Standard. Ihre Modulationsfähigkeit ist besonders wichtig, um wechselnden Außenbedingungen zu begegnen.

  • Auch Sole / Wasser-Wärmepumpen profitieren stark von modulierender Technik. Sie reagieren präzise auf schwankenden Bedarf, besonders in der Übergangszeit – das macht sie im Vergleich zur Luftlösung oft effizienter.

  • Wasser-Wärmepumpen (hier bewusst verkürzt genannt) sind ebenfalls modulierend verfügbar. Die Herausforderung liegt allerdings in der Regelung des Grundwasserflusses, was technische Erfahrung und guten Service voraussetzt. Im Hinblick auf Förderprogramme und den Betrieb ab 2025 ist die Modulation ein wichtiges Kriterium.

5. Heizungsart-Kompatibilität

Die Kompatibilität mit dem bestehenden Heizungssystem ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und Effizienz einer Wärmepumpe.

  • Luft / Wasser-Systeme arbeiten besonders effizient mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen ideal harmonieren. Für ältere Häuser mit Radiatoren kommen Hochtemperaturgeräte infrage – mit höheren Anforderungen an Stromverbrauch und Sicherheit.

  • Sole / Wasser-Wärmepumpen sind ebenfalls gut für Flächenheizungen geeignet, können aber auch mit geeigneten Radiatoren in Mischsystemen arbeiten. Sie ermöglichen eine gleichmäßige Warmwasser- und Heizleistung über das ganze Jahr – besonders effizient, wenn zusätzlich eine Förderung genutzt wird.

  • Wasser / Wasser-Systeme kommen ebenfalls mit beiden Heizarten zurecht, sind allerdings komplexer in der Installation und Regelung. Eine umfassende Beratung und Planung durch unseren Service ist hier essenziell.

 

Merkmal Luft-Wasser Sole-Wasser Wasser-Wasser
Wärmequelle Außenluft Erdreich Grundwasser
Temperaturstabilität Schwankend (Jahreszeit) Sehr stabil Stabil, wasserrechtlich reguliert
Genehmigung nötig Nein Ja (Tiefenbohrung) Ja (Genehmigung)
Platzbedarf Gering (Außengerät) Hoch (Sonden, Fläche) Mittel (Brunnenbau)
Typisches Kältemittel R32, R290 R290, R410A, R32 R290, CO₂
GWP / Umweltwirkung R290 sehr gut, R32 mittel R290 bevorzugt R290 umweltfreundlich
Druckanforderungen Hoch (wegen Luft) Geringer (konstante Quelle) Geringer
Leistungsbereich (kW) 3–16 kW 5–20 kW 5–25 kW
Leistungsreserve Begrenzt bei Frost Sehr zuverlässig Sehr zuverlässig
Ideal für EFH, MFH, Neubauten Neubau & sanierte Gebäude Große Gebäude, Altbau
Modulierend verfügbar Ja Ja Ja
Vorteile Modulation Guter Teillastbetrieb Effizienzsteigerung Optimale Grundlastabdeckung
Herausforderung Modulation Frostschutz bei Teillast Regelung des Erdsystems Grundwasserfluss konstant halten
Fußbodenheizung geeignet Ja Ja Ja
Radiatoren geeignet Nur mit Hochtemperatur-Geräten Möglich (mit guter Auslegung) Gut, wenn hoher Vorlauf möglich
Mischbetrieb möglich Ja Ja Ja
Max. Vorlauftemperatur ca. 55 °C (R290: bis 70 °C) ca. 60 °C ca. 60 °C

Praxisbeispiel: Einfamilienhaus aus den 1990ern

Stellen wir uns ein typisches Einfamilienhaus (140 m², Baujahr 1996) vor – zweigeschossig, teil­weise modernisierte Dämmung, klassische Radiatoren im Ober- und Erdgeschoss sowie eine ungenutzte Gartenfläche von rund 250 m².

Erste Bestandsaufnahme bei Ihnen vor Ort

  • Raatschen prüft den Heizwärmebedarf, die vorhandenen Heizkörper und den Stromanschluss.
  • Ergebnis: Jahres­heizlast 8 kW, Radiatoren können mit 55 °C Vorlauf ausreichend Wärme liefern.

Bewertung der Wärmepumpen-Optionen

Die folgende Darstellung ist lediglich ein Beispiel und muss in jedem Fall individuell bewertet werden.

 

 

Option Vorteile Herausforderungen Erste Kostenindikation*
Luft / Wasser Keine Erdarbeiten, Genehmigungsfrei, Montage in < 2 Tagen Wirkungsgrad sinkt bei Frost, ggf. E-Heizstab nötig ~ 14 000 €
Sole / Wasser Ganzjährige Effizienz, keine Zusatzheizung nötig Sondenbohrung (70 m), Genehmigung, höhere Invest ~ 24 000 €
Wasser / Wasser Höchste Effizienz, 55 °C gut erreichbar Zwei Brunnen, wasserrechtliche Auflagen, hydrogeologisches Gutachten ~ 27 000 €

* Geräte- und Installationskosten ohne staatliche Förderungen.

Gemeinsame Entscheidung

  • Die Familie wünscht minimale Bauarbeiten und rasche Amortis­ation → Luft-Wasser-Wärmepumpe mit R290 (70 °C möglich, falls später Hochtemperatur gebraucht wird).
  • Raatschen plant ein modulierendes 10 kW-Gerät, schalltoptimiert ≤ 45 dB(A) im Nachtbetrieb.
  • Erwartete Jahresarbeitszahl (JAZ): 3,2 – 3,5; Förderquote (BEG): bis 40 %.

So erleben unsere Kunden nachvollziehbar, wie aus Gebäude­daten und Wunsch­kriterien eine konkrete Produktempfehlung für Ihre neue Wärmepumpe wird.

Fazit: Ihre Entscheidung auf einen Blick

Wenn … Dann empfehlen wir … Warum?
… Sie wenig Platz haben oder keine Erdarbeiten wünschen. Luft / Wasser-Wärmepumpe Schnell installiert, genehmigungsfrei, investitionsarm
… Sie hohen Wert auf konstante Effizienz legen und eine Garten- oder Bohrfläche verfügbar ist. Sole / Wasser-Wärmepumpe Erdreich liefert ganzjährig stabile Temperaturen; hohe JAZ
… Sie große Heizlasten oder Altbau-Radiatoren mit ≥ 60 °C Vorlauf betreiben. Wasser / Wasser-Wärmepumpe Grundwasser hält konstant ~10 °C; hohe Leistungsreserven

Drei Fragen, die Sie vor dem Start klären sollten:

  1. Welche Wärmequelle ist auf Ihrem Grundstück praktisch erschließbar (Luft, Erde, Grundwasser)?
  2. Welche Vorlauftemperatur benötigen Ihre Heizflächen wirklich – nach hydraulischem Abgleich?
  3. Welches Budget inklusive möglicher Förderungen steht zur Verfügung?

Unser Versprechen: Raatschen begleitet Sie von der Machbarkeitsprüfung über Förderantrag und Installation bis zur Feinjustierung der Anlage. So stellen wir sicher, dass Ihre Wärmepumpe nicht nur heute, sondern jahrzehntelang effizient und zuverlässig läuft. Verlassen Sie sich auf unseren Service.

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